KRANKHEIT ALS GRENZSITUATION

Reflexion einer Selbsterfahrung

 


 

„Das Wissen um das Unausweichliche fordert, das Kranksein anzunehmen. Es wird unablösbar vom eigenen Dasein. Man wird sich einer unüberschreitbaren Grenze bewusst. Mit ihr sich ohne Verschleierung selbst zu finden, ist der Ursprung, aus dem man seine Krankheit ‚übernehmen‘ kann. Die Krankheit erweckt aus den sonst fraglosen Selbstverständlichkeiten.“ 

Karl Jaspers

 

Der Text «Krankheit als Grenzsituation – Reflexion einer Selbsterfahrung» entstand auf der Basis eines Vortrags und wurde in der „Existenzanalyse“ (33/2/2016) publiziert. In der Einleitung heißt es:

„Schwere Erkrankungen bringen uns an Grenzen: an Grenzen des uns bislang körperlich und seelisch Vertrauten, an Kommunikationsgrenzen, an Schmerzgrenzen, an die Grenzen des Aushaltenkönnens, an die plötzlich absehbare Begrenzung der Lebenszeit usw. Nicht jede „Grenzberührung“ trifft uns in unserem Innersten; die meisten können wir mit den bisherigen Strategien bewältigen.

Manchmal erfasst uns im Angesicht einer schweren Krankheit jedoch schlagartig die erschütternde Erkenntnis, dass wir wirklich sterblich sind oder dem Leiden nicht grundsätzlich ausweichen können. Das unmittelbare Erfahren des zuvor nur Gewussten kann uns in eine „Grenzsituation“ im Jaspers’schen Sinne bringen.

Im Alltag verwenden wir die Begriffe „Grenzsituation“ oder „Grenzerfahrung“ für Situationen, die uns „brenzlig“ erscheinen oder in irgendeiner anderen Form über die Grenzen dessen hinaus gehen, was normalerweise unseren Alltag oder unseren Umgang mit dem Leben bestimmt.

Karl Jaspers meint mit dem Begriff „Grenzsituation“ etwas anderes. Da die vorliegende Arbeit seinen Begriff der Grenzsituation zugrunde legt, stelle ich zum besseren Verständnis einige theoretische Bemerkungen voran. Im Anschluss daran werde ich anhand eigener Zeichnungen, die etwa fünf Jahre nach dem beschriebenen Prozess und noch ohne Kenntnis von Jaspers Arbeiten entstanden sind, mein inneres Erleben in Bezug auf sein Konzept der Grenzsituation reflektieren.“

Den vollständigen Text finden Sie hier.